Standortbestimmung im Programm «Fit for Future»: Die Universität Bern ist definitiv auf dem Weg der Veränderung
Über 40 Personen aus den Fakultäten, dem Zentralbereich, dem MVUB und der SUB haben in einem eintägigen Workshop den Zwischenstand des Programms «Fit for Future» erörtert.
Die Aufbruchstimmung war spürbar, die Diskussionen offen und angeregt. Es wurden die grössten Herausforderungen für die Universität(en) erörtert, Verbesserungsmöglichkeiten benannt und Projekte ergänzt. «Was müssen wir heute tun, damit die Universität auch in 20 Jahren noch wettbewerbsfähig ist?» lautete die Ausgangsfrage beim 3-tägigen Workshop im Juli des letzten Jahres. Am 22. August trafen sich die Vertreterinnen und Vertreter der Universität Bern zur sogenannten 4. Iteration, um die Ausgangsfrage weiter zu diskutieren. Erklärtes Ziel dieses Tages war es zu prüfen, ob die geplanten Projekte in den insgesamt zwölf Handlungsfeldern auf gutem Wege sind und wo es allenfalls Anpassungen benötigt, damit die Universität die Herausforderungen der Zukunft aktiv angehen kann.
Eines der zentralen Ergebnisse des Workshops war die Erkenntnis, dass noch mehr Brücken zwischen den verschiedenen Projekten und Handlungsfelder geschlagen werden müssen, weil die Herausforderungen meist nur über Projekt- und Organisationsgrenzen hinweg gelöst werden können. Insbesondere die Zusammenarbeit zwischen Fakultäten und Zentralbereich wurde von den Teilnehmenden als kritischer Faktor zum Erfolg des Programms benannt.
Details: Was wurde diskutiert?
Die Universität Bern will sich, wie eingangs erwähnt, durch zahlreiche Projekte im Rahmen des Programms Fit for Future für die Zukunft in Stellung bringen und als Lehr- und Forschungsinstitution sowie als Arbeitgeberin attraktiv bleiben. Dies soll etwa dadurch gelingen, dass die Strukturen der Universität einheitlicher werden und somit eine Vereinfachung der administrativen Abläufe ermöglichen. Gleichzeitig muss eine Balance gefunden werden zwischen der Autonomie der Fakultäten und den Vorgaben durch die Verwaltung.
Dabei soll auch eine Professionalisierung auf Führungsebene erzielt werden. Diese soll unter anderem durch die Weiterentwicklung der Führungskultur gestärkt werden und bereits beim Rekrutierungsverfahren beginnen, in dem dabei auch bereits Führungskompetenzen berücksichtigt werden.
Trotz Heterogenität soll die Uni zudem einheitliche Anstellungsbedingungen garantieren und ihre Mitarbeitenden fördern und an sich binden. Insbesondere die innerakademische Karriereplanung für den Mittelbau muss gestärkt werden.
Alle Mitarbeitenden sollen in die vielfältigen anstehenden Veränderungen einbezogen werden. Dies gilt insbesondere bei der digitalen Transformation, welche für viele eine Herausforderung ist, aber in vielen Bereichen Verbesserungen und Vereinfachungen erzielen wird. Aber auch die neuen Arbeitsplatzkonzepte verlangen von den Universitätsangehörigen ein neues Mindset. Die Gruppe ist sich sicher, dass dies alles aber auch viele Chancen bieten wird. Jedoch muss durch ein adäquates Changemanagement die Bereitschaft für Veränderung gefördert werden.
Die Angehörigen der Universität sollen sich der Universität und ihren Werten verbunden fühlen und spüren, dass sie allen gleiche Chancen bietet und inklusiv agiert. Dabei soll der Austausch generell und insbesondere zwischen den Ständen und universitären Einheiten gefördert werden. Besonders wichtig ist es auch hier, die Kluft zwischen Zentralbereich und Fakultäten zu überbrücken.
In der Lehre braucht es auf übergeordneter Ebene Gefässe für die Diskussion grundlegender Fragen, etwa wie die Lehre organisiert sein soll und welche Strukturen es dazu braucht. Es sollen die nötigen Veränderungen angestossen werden, um die Lehre für die Studierenden attraktiv zu machen und die Interdisziplinarität zu fördern. Für die Forschenden braucht es zentrale Anlaufstellen und ein innovatives Umfeld, um das Unternehmertum zu fördern. Dadurch und durch die Sichtbarmachung von Forschungsergebnissen über visuelle globale Karten, erreicht die Universität eine grössere Resonanz in der Öffentlichkeit. Dabei soll die lokale Verankerung nicht vergessen gehen, selbst wenn sich Forschung oft auf dem internationalen Parkett abspielt.
Wie geht es weiter?
Ein weiterer Austausch im kommenden Jahr wird die Gelegenheit bieten, den Stand der Projekte erneut zu überprüfen, weitere Erfahrungen auszutauschen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Die Universität Bern bleibt darauf fokussiert, Schritt für Schritt eine zukunftsorientierte Bildungseinrichtung zu schaffen, die den Anforderungen der Zeit gerecht wird.